Seoul – Hauptstadt Südkoreas und in Reichweite der nordkoreanischen Raketen. Recht viel mehr wusste ich eigentlich nicht über die Millionen-Metropole, bevor wir beschlossen hatten nach Südkorea zu reisen.
Doch je mehr ich über die Stadt las, desto sicherer war ich: Seoul ist wahnsinnig spannend. Und tatsächlich. Wir wurden nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Wir hatten eindeutig zu wenig Zeit – auch, wenn die Zahl an klassischen Sehenswürdigkeiten überschaubar ist.
Zu den klassischen Sehenswürdigkeiten zählt etwa die traditionellen Paläste. Es gibt fünf davon in Seoul. Wir entscheiden uns für den Gyeongbokgung, den Palast der Strahlenden Glückseligkeit.
Der weitläufigste der Paläste in Seoul wurde 1395 durch Kaiser Taejo fertig gestellt. Es ist Sonntag, als wir den Palast besuchen, die Kirschbäume blühen und daher kommen auch viele Koreaner in ihren traditionellen Kleidern zum Fotoshooting in die Parks des Palastes.
Die Anlage ist riesig und es ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit. Doch sobald wir den Palast durch das Haupttor verlassen, sind wir wieder zurück in der pulsierenden Stadt mit ihren unzähligen Hochhäusern.
Nur wenige hundert Meter entfernt und damit gut zu Fuß erreichbar, ist der Cheonggye-Fluss. Früher eine Kloake, über die eine doppelstöckige Schnellstraße führte, wurde 2003 mit der Revitalisierung begonnen und ein wunderbarer Erholungsraum in der Großstadt geschaffen.
Rund sechs Kilometer kann man jetzt am Ufer entlang spazieren. Immer wieder gibt es kleine Brücken oder Steine im Wasser, über die man hüpfen und die Seite wechseln kann.
Vom Fluss ist es auch nicht weit zum Namdaemun-Markt. Hier ist Seoul so, wie man sich eine asiatische Großstadt vorstellt: Garküchen, Straßenhändler, die alles mögliche – darunter natürlich auch Ginseng-Wurzeln in allen erdenklichen Varianten – verkaufen und Unmengen an Menschen.
Als wir schließlich dem Gewusel des Marktes entfliehen, geraten wir gleich in die nächste Menschenansammlung: Zehntausende Menschen demonstrieren für die Freilassung einer in Nordkorea inhaftierten Südkoreanerin.
Und es wird nicht die einzige Demonstrationen bleiben, die wir in Seoul miterleben.
Dann gibt es aber in Seoul auch Attraktionen, die für uns dann doch etwas schräg sind: Poopoo-Land etwa. Der Name ist Programm.
Oder Yongma Land, ein verfallener Vergnügungspark. Aber dazu später in einem Blog-Eintrag mehr.