Wanderung durch die Steinwandklamm

Die Wanderung beginnt seltsam. Gleich beim Eingang der Klamm sind EU-feindliche Schilder aufgestellt, dann müssen wir ein Drehkreuz passieren und fühlen uns wie im Schigebiet.

Wir sind früh losgefahren, da wir uns nicht durch die Klamm drängen wollen. Es hat sich ausgezahlt. Wir sind alleine, als wir die ersten Stufen erreichen. Die Klamm ist beeindruckend. Hohe, steil abfallende Felsen, dazwischen der gut gesicherte Weg mit vielen Stiegen. Doch irgendetwas fehlt. Nach einiger Zeit merke ich: Es ist das Plätschern des Wassers. Denn die Klamm ist gerade ausgetrocknet. Eigentlich ist das wenig verwunderlich. Es ist Spätsommer und hat bereits tagelang nicht geregnet.

Steinwandklamm

Wir wählen den einfacheren Weg, also nicht den Rudolf-Decker-Steig. Und kommen schließlich zum Highlight der Wanderung: dem Türkenloch. In dieser Höhle sollen sich Einheimische 1638 vor den Türken versteckt haben. Aufsteigender Rauch hatte ihre Anwesenheit allerdings verraten.

Es ist stockdunkel und zu Beginn sieht man den Ausgang nicht. Die Höhle ist aber gut mit Drahtseilen gesichert. Kleine Dame und großer Bruder haben ohnehin ihre Taschenlampen eingepackt und erforschen begeistert die Höhle.

Steinwandklamm

In nur 40 Minuten und somit schneller als gedacht, kommen wir beim Gasthaus Jagasitz an und beschließen noch weiter zu den Myrafällen zu gehen. Was wir da noch nicht wussten: Der Weg dorthin ist langweilig. Er führt parallel zu einer Straße durch den Wald, zweimal muss man direkt am Straßenrand gehen. Schließlich kommen wir zum Karnerwirt. Die Wiese davor ist Partyzone. Unmengen an Menschen, einige mit Radios aus denen laute Musik dröhnt, verbringen ihren Sonntag hier. Und die vorbeiführende Straße macht es nicht gemütlicher.

Den Spielplatz und vor allem den kleinen Teich finden kleine Dame und großer Bruder allerdings ziemlich gut und erfrischend.

Steinwandklamm

Die Lust auf die Myrafälle ist uns vergangen. Und so gehen wir ein wenig enttäuscht von dieser Wanderung entlang eines Forstwegs zurück zu unserem Auto.



Anreise: Zur Jausenstation Reischer in Furth an der Tristing. Dort befindet sich der Klammeingang. Es muss ein Beitrag zur Wegerhaltung bezahlt werden.

Alter: Für trittsichere Kinder ab 5 Jahren. Nach der Höhle kommt ein ausgesetztes Stück, das allerdings mit Stahlseilen gut gesichert ist. Nach Regentagen sind die Holzstiegen rutschig.

Dauer: Durch die Klamm und am Forstweg wieder zurück: rund 1,5 Stunden. Für unsere ganze Runde benötigten wir 3 Stunden. Wer auch noch die Myrafälle machen will, sollte noch eine zusätzliche Stunde einplanen.

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