St. Pöltens Seen

Es beginnt gar nicht gut. Kaum sind die Fahrräder abgeladen, merken wir: Ein Reifen hat einen Platten und wir haben das Flickzeug vergessen.

Ich stelle mich schon darauf ein, den Radausflug zu beenden, noch bevor er begonnen hat. Doch der hilfsbereite Wirt des Naturfreunde Bootshaus, neben dem sich der Parkplatz und damit unser Ausgangspunkt befindet, rettet unseren Tag. Er borgt uns Flickzeug.

Und so radeln wir schließlich doch los Richtung Norden. Der Weg ist leicht zu finden, schließlich führt er immer der Traisen entlang.

Nach ein paar Kilometern erreichen wir das Landhausviertel.

Hier befindet sich unter anderem das Landtagsgebäude. Das Viertel wurde am zuvor unverbauten Ufer der Traisen neu errichtet, nachdem St. Pölten 1986 Landeshauptstadt Niederösterreichs wurde. Die Eröffnung war schließlich im Jahr 1997.

Direkt entlang des Weges liegt auch eines der Wahrzeichen St. Pöltens, der Klangturm.

Er ist – inklusive Antenne – 77 Meter hoch. Ein Lift sowie Treppen führen auf eine Aussichtsplattform.

Weiter geht es bis zum Viehofner See, einem ehemaligen Schottersee.  

Leider ist es noch viel zu kalt, um schwimmen zu gehen. Neben Liegewiesen liegen entlang des Ufers ein Aussichtsturm, sowie das Restaurant Seedose.

Nach einer kurzen Pause fahren wir zurück zum Radweg und nehmen die Brücke über die Traisen in Richtung Fußballstadion.

Das Stadion ist schon von weitem sichtbar. In unmittelbarer Nähe befindet sich der 2. See, der künstlich angelegte Ratzersdorfer See. Das Areal war immer als Naherholungsgebiet geplant. 1973 wurde mit dem Bau begonnen. 1980 war der See fertig. dazu kommen eine Vielzahl von Sportmöglichkeiten, wie Beachvolleyball Platz und Fitness Parcours. 

Wir umrunden den kleinen See, finden einen geeigneten Tisch zum Picknicken und radeln schließlich die Traisen entlang wieder zurück – mit dem Vorsatz, im Sommer wieder zu kommen.


Schwierigkeit: Perfekt für Familien geeignet. Sehr abwechslungsreich und die Länge kann nach Belieben variiert werden.

Ausgangspunkt: Beim Parkplatz in der Nähe des Naturfreunde Bootshaus. Dann einfach dem Traisental-Radweg Richtung Norden folgen.

Länge: Insgesamt rund 15 Kilometer. Wer länger fahren will, kann einfach den Radweg weiter entlang fahren. Der Traisental-Radweg führt auf 111 Kilometern von Mariazell nach Traismauer.

Waldviertel: Unterwegs mit dem Hundeschlitten

Minus zehn Grad sollte es an diesem Wochenende bekommen. Eiskalt also und damit perfekt für einen Ausflug ins Waldviertel, um eine Hundeschlittentour zu unternehmen. 

Meine letzte Hundeschlittentour liegt 20 Jahre zurück. Damals arbeitete ich den Winter über auf einer Huskyfarm in Lappland. Dort gab es über 200 Hunde. Angeboten wurden nicht nur Tagesausflüge, sondern auch tagelange Touren durch die Wildnis. Doch letztlich musste ich mir schließlich eingestehen, dass ich wohl nicht die perfekte Person für diesen Job war. Denn auch nach einiger Zeit schaffte ich es nicht, die Hunde auseinanderzuhalten. Außerdem sanken die Temperaturen auf bis zu 35 Grad unter Null und lagen damit deutlich außerhalb meines persönlichen Wohlfühlbereichs. Seither also keine Hundeschlittentouren mehr.

Wir haben Glück, denn normalerweise sind die Hundeschlittenkurse über Wochen ausgebucht. Da aber jemand abgesagt hatte, bekommen wir kurzfristig einen Platz. Franz Steindl von der Huskyranch im Waldviertel besitzt dreizehn Hunde. Er bietet Schnupperkurse genauso an, wie Wanderungen mit den Huskys. Er nimmt keine großen Gruppen, sondern die Kurse finden im kleinen Rahmen statt.

Auf einer großen Wiese mitten in den Hügeln des Waldviertels werden die Hunde aus dem Anhänger zu ihrem Platz geführt, angehängt, begrüßt…

Waldviertel Husky

… und natürlich gestreichelt.

Hundeschlitten Waldviertel

Die Hunde sind unruhig. Man merkt: Sie wollen los. Also werden nach dem Kennenlernen die Wagen – für die Schlitten liegt dann doch zu wenig Schnee – vorbereitet. Die Bremsen sind zwar gesetzt, aber die Kraft der Huskys ist unglaublich. Sie ziehen, zerren und bellen. Sie können es nicht erwarten, loszulaufen.

Husky Waldviertel

Beim Lösen der Bremsen macht es einen großen Ruck und das Bellen verstummt schlagartig. Rundherum verschneite Landschaft, sonst nichts. Und ich gestehe, ich habe vergessen, wie einzigartig es sich anfühlt, gezogen von den Hunden durch wunderschöne Winterlandschaften zu düsen. Der Fahrtwind ist bitterkalt. Aber das ist schnell vergessen.

Bergauf laufen wir mit, um die Hunde zu entlasten. Bergab muss gefühlvoll gebremst werden, um auf dem teilweise vereisten Forstweg zu bleiben.

Das Zeitgefühl geht verloren, doch irgendwann sind wir wieder zurück. Wir spannen die Hunde ab und geben ihnen Wasser zu trinken. Sie wirken zufrieden.

Huskyranch Waldviertle

Wir verabschieden uns und machen uns auf den Heimweg. Und dabei gibt es – zu meinem Leidwesen – nur ein Thema: Herr Weltentdecker und die Kinder wollen unbedingt und sofort einen Hund. 

Infos: www.huskyranch.at

Immer der Ybbs entlang

Nicht nur im Waldviertel mit dem Thayatal-Radweg, sondern auch entlang der Ybbs wurde eine alte Bahnstrecke genutzt, um einen neuen Radweg anzulegen. 55 Kilometer erstreckt sich das Kernstück des Weges von Waidhofen an der Ybbs bis Lunz am See.

Wir starten in Waidhofen. Der Parkplatz befindet sich gleich beim Bahnhof. Eine Infotafel gibt einen guten Überblick über die Strecke.

Ybbstalradweg

Zunächst radeln wir durch Waidhofen.

Ybbstalradweg, Waidhofen an der Ybbs

Ybbstalradweg, Niederösterreich, Austria

Es ist ein bisschen schade, dass unsere Tour gerade erst begonnen hat. Denn hier wäre der optimale Ort für eine Kaffeehaus-Pause. So aber radeln wir weiter, schließlich sind wir erst seit fünf Minuten unterwegs.

Es geht weiter durch das Schloss.

Ybbstalradweg Waidhofen

Nach rund 8 Kilometern erreichen wir schließlich jenen Punkt, an dem der Weg auf der alten Eisenbahntrasse der Ybbstalbahn verläuft.

Ybbstalradweg

Immer wieder haben wir einen herrlichen Blick auf den Fluss.

Ybbstalradweg, Niederösterreich, Austria

Dann ein weiteres Highlight: Der Weg führt durch einen alten Eisenbahntunnel.

Ybbstalradweg, Niederösterreich, Austria

Es ist heiß, sehr heiß. Und vor allem auf dem Stück, das später noch entlang der Bundesstraße verläuft, zieht es sich.

Doch dann erreichen wir Hollenstein mit dem Flussbad, das ich immer schon einmal besuchen wollte.

Das Bad erinnert an früher. Es ist gemütlich und unter den Bäumen sind auch noch Schattenplätze frei.

Ybbstalradweg, Strandbad Hollenstein

Das Wasser der Ybbs ist glasklar – und erfrischend.

Ybbstalradweg - Hollenstein 01

An manchen Stellen ist der Fluss sogar so tief, dass wir darin schwimmen und tauchen können.

Ybbstalradweg Hollenstein

Da es im Schatten am Wasser so angenehm ist, verzichten wir darauf, weiter zu fahren und verbringen den restlichen Tag hier. Einzig Herr Weltentdecker radelt dankenswerterweise in der Zwischenzeit nach Waidhofen zurück, um das Auto zu holen.


Schöner Radweg, der auch für Kinder hervorragend geeignet ist. Von Waidhofen Bahnhof zum Strandbad in Hollenstein sind es zirka 27 Kilometer.

Weitere Infos: www.mostviertel.at/ybbstalradweg

Downhill in St. Corona

Ich gestehe: Eigentlich wollte ich den Shuttelbus hinauf zum Speicherteich nehmen. Zu unsportlich, zu peinlich, schimpfen mich alle anderen. Also gut.

In St. Corona am Wechsel, wo im Winter viele Kinder erste Versuche auf den Skiern wagen, stehen im Sommer die Mountainbiker im Mittelpunkt. Es wurden mehrere Trails – von relativ einfach bis anspruchsvoll – angelegt.

St. Corona Mountainbiken

Zum Aufwärmen beschließen wir zunächst ein paar Runden im Mini-Bikepark zu absolvieren.

Ziemlich bequem geht es hier mit dem Zauberteppich bergauf.

St. Corona Mountainbiken

Und ein paar Sekunden und einige Kurven später ist man auch wieder unten.

Dann radeln wir bergauf. Schweißtreibende 3,5 Kilometer, auf denen eine Höhendifferenz von 300 Metern zu überwinden ist. Der Uphill Flowtrail wurde eigens fürs Bergauffahren angelegt, um entgegenkommende Biker oder Wanderer muss man sich daher keine Gedanken machen.

Zunächst geht es durch den Wald. Das letzte Stück verläuft auf der Forststraße, mehrmals überholt uns hier ein Shuttelbus mit Radlern an Bord und deren Rädern am Anhänger. Das lässt die Motivation etwas sinken.

Endlich kommen wir beim Speicherteich an.

St. Corona Mountainbiken

Gleich daneben gibt es einen Spielplatz. Doch niemand will lange bleiben, schließlich geht es ab sofort bergab.

St. Corona Mountainbiken

Der Weg ist gut 2,5 Meter breit. Wurzeln, Steine und sonstige Unebenheiten wurden entfernt.

Die Abfahrt ist einfach genial. In Kurven geht es durch den Wald.

St. Corona Mountainbiken

St. Corona Mountainbiken

St. Corona Mountainbiken

Unterwegs gibt es immer wieder Möglichkeiten, zusammen zu warten und Schnellere vorbei zu lassen.

Viel zu schnell sind wir wieder zurück und ich muss einsehen: Die Entscheidung selbst bergauf zu radeln, war wohl richtig. Denn die Kombination zuerst die Anstrengung, dann das Adrenalin ist kaum zu übertreffen.


Fazit: jederzeit wieder

Infos: www.wexltrails.at

 

Thaya-Radweg: Da fuhr die Eisenbahn drüber

Dort, wo früher die Eisenbahn fuhr, verläuft jetzt ein Radweg. 2017 wurde der Thayarund-Radweg eröffnet. Insgesamt ist die Runde 111 Kilometer lang, ein Teil der Strecke verläuft auf der ehemaligen Trasse der Thayatalbahn. Den Abschnitt  von Dobersberg nach Slavonice sind wir vergangenes Jahr geradelt. Da uns der Weg gut gefallen hat, wollen wir nun auch die Strecke von Göpfritz an der Wild nach Raabs in Angriff nehmen.

Hinter dem Göpfritzer Bahnhof, am Sägewerk vorbei, befindet sich ein kleiner Parkplatz.

Thayatal-Radweg Göpfritz-Raabs

Hier parken wir das Auto und radeln los.   Thayatal Radweg Göpfritz-Raabs

21 Kilometer geht es nun auf dem ehemaligen Bahndamm entlang.

Manchmal führt der 2,5 Meter breite Weg durch kleine Wälder.

Thayatal-Radweg Göpfritz-Raabs

Meist geht es aber an Feldern vorbei. Ein paar Mal müssen kleinere, zwei Mal auch größere Straßen gequert werden.

Thayatal-Radweg Göpfritz-Raabs

In manchen der alten Stationen sind nun Picknicktische aufgestellt – perfekt für eine Pause.

Thayatal Radweg Göpfritz-Raabs

Wir erreichen Raabs schneller als erwartet, da der Weg meist leicht bergab geht. Da Kleine Dame von der Vorstellung den Weg wieder zurück zu radeln, wenig begeistert ist, fährt Herr Weltentdecker alleine zurück, um das Auto zu holen. Wir gönnen uns in der Zwischenzeit ein Eis am Hauptplatz von Raabs.


Die Tour ist gut geeignet für Kinder. Uns hat jedoch der Teil von Dobersberg nach Slavonice besser gefallen.

Infos zum Radweg: www.thayarunde.eu